Kronengecko, Tokeh & Co.

Der Tokeh (Gekko gecko), der Goldgecko (G. badenii) sowie der Kronengecko (Correlophus (früher Rhacodactylus) ciliatus) haben sich auf eine vorwiegend nachtaktive und kletternde Lebensweise spezialisiert. Kronengeckos sind ausschließlich als Nachzuchten im Handel; auch bei den übrigen Arten sollte auf den Kauf von Wildfängen stets verzichtet werden. Die genannten Arten unterliegen derzeit keinen artenschutzrechtlichen Regulierungen.

Geschlechtsunterschiede

Geschlechtsreife Männchen besitzen i. d. R. deutlich ausgeprägte Poren auf der Innenseite der Oberschenkel und eine verdickte Schwanzbasis.

Verhalten

Die nachtaktiven Tiere können einzeln oder als gegengeschlechtliches Paar gehalten werden. Die Tiere sollten dabei in etwa die gleiche Größe besitzen. Männliche Tiere sind untereinander unverträglich. Treten bei einer Vergesellschaftung Aggressionen auf, müssen die Tiere unverzüglich und erfahrungsgemäß dauerhaft getrennt werden!

Verhaltensgerechte Unterbringung

Die genannten Arten klettern gerne und können mit den Haftlamellen an ihren Zehen selbst an glatten Scheiben laufen. Die Mindestmaße für das Terrarium werden in Abhängigkeit von der Kopf-Rumpf-Länge (KRL, ohne Schwanz) der Tiere angegeben und betragen für 2 Tiere die 6fache KRL x 6fache KRL x 8fache KRL (L x B x H), also beispielsweise 80 x 80 x 120 cm für zwei erwachsene Exemplare des Kronengeckos. Für jedes weitere Tier muss die Grundfläche um 15 % vergrößert werden.

Als wechselwarme Tiere benötigen Geckos ein Temperaturgefälle im Terrarium, das es ihnen ermöglicht, ihre optimale Körpertemperatur zu erreichen. Zu diesem Zweck wird im Terrarium ein Wärmestrahler oder an einer Seitenscheibe außerhalb des Terrarium eine Heizmatte installiert, um lokal begrenzt eine Erwärmung auf 30 - 35 °C zu gewährleisten. Die übrigen Bereiche können eine Temperatur von 22 - 25 °C aufweisen. In der Nacht sollte die Temperatur im Terrarium auf 20 - 23 °C sinken.

Die Luftfeuchtigkeit sollte bei etwa 70 % liegen und nachts auf bis zu 90 % ansteigen. Sie kann durch Besprühen des Terrariums mit lauwarmem Wasser oder den Einsatz einer Beregnungsanlage erzielt werden. Der Bodengrund des Terrariums sollte immer leicht feucht, aber nicht nass sein. Zur Messung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit sind präzise Thermo- und Hygrometer erforderlich.

Die Beleuchtungsdauer (z. B. über einfache Leuchtstoffröhren) sollte 10 - 14 Stunden betragen. Die Beleuchtung muss unerreichbar für die Geckos angebracht sein oder die Tiere müssen durch einen Gitterkorb vor Verbrennungen geschützt werden.

Für die kletterfreudigen Tiere sollten 2, besser 3 Seiten des Terrariums mit Kork o. ä. verkleidet sein. Als Einrichtung haben sich senkrechte Klettermöglichkeiten und Liegeflächen wie Wurzeln, Lianen, Äste etc. bewährt. Innen hohle Bambusstäbe und Korkröhren werden gerne als Versteckmöglichkeiten angenommen. Eine flache Wasserschale gehört ebenfalls zur Grundausstattung. Als Bodengrund eignet sich Terrarienerde oder Kokossubstrat, welches stets leicht feucht gehalten werden muss und von Kronengeckos auch zur Eiablage genutzt wird; daher sollte es eine Mindesthöhe von 10 - 15 cm aufweisen. Eine natürliche Bepflanzung schafft zusätzliche Rückzugsmöglichkeiten und sorgt für gleichmäßig erhöhte Luftfeuchtigkeit.

Ernährung

Die genannten Geckos ernähren sich in der Natur von kleinen Tieren; der Kronengecko auch von reifen Früchten. Als Futter eignen sich lebende Insekten (Grillen, Heimchen, Heuschrecken, Schaben etc.), welche mit einem Mineralstoffpräparat bestäubt werden, um Mangelerscheinungen vorzubeugen. Mehlwürmer, Zophobas oder Wachsmotten dürfen wegen des hohen Fettgehaltes nur sparsam verfüttert werden. Zur Deckung des Bedarfs an pflanzlicher Nahrung bietet der Zoofachhandel fertiges Zusatzfutter, welches u. a. Blütenpollen enthält, an. Süßes Obst (z. B. Banane, Mango, Pfirsich) oder Früchtebrei wird ebenfalls gerne gefressen. Frisches Wasser muss ständig zur Verfügung stehen.

Pflege

Futterreste, Häutungen und Kot müssen täglich entfernt werden. Wasserschüsseln sollten ebenfalls täglich gereinigt und mit frischem Wasser gefüllt werden.

Der Gesundheitszustand der Tiere muss täglich kontrolliert werden. Häufig bei Geckos auftretende Gesundheitsprobleme sind Hautmilben, Abmagerung, Kotveränderungen und Knochenerweichung. Bei Auffälligkeiten muss ein reptilienkundiger Tierarzt hinzugezogen werden. Einmal jährliche Kotuntersuchungen auf Endoparasiten sind empfehlenswert.

Zur Darmflora von Geckos gehören häufig auch Salmonellen, welche für die Tiere harmlos sind, aber beim Menschen zu Erkrankungen führen können. Durch Hygienemaßnahmen (gründliches Händewaschen u. ä.) kann eine Ansteckung vermieden werden.

Eingewöhnung und Umgang

Reptilen sind reine Beobachtungs- und KEINE Streicheltiere! In den ersten Tagen in ihrem neuen Heim benötigen die Tiere daher entsprechend Ruhe, um sich an ihre neue Umgebung zu gewöhnen.

Die Tiere sollten nur bei Bedarf gefangen werden. Achtung: Geckos können bei Gefahr ihren Schwanz abwerfen. Insbesondere Kronengeckos verlieren sehr leicht den Schwanz und bilden meist keine vollständigen Regenerate aus. Sie dürfen daher niemals unsachgemäß mit den Händen gegriffen werden. Tokehs können darüber hinaus tiefe Bisswunden verursachen. Große Exemplare sollten nur mit Handschuhen angefasst werden.

Besonderheiten

Männliche Tokehs können in der Nacht laut rufen. Tokehs legen geckotypisch pro Gelege immer zwei hartschalige Eier. Die Eier werden an Wände (z. B. hinter Rindenstücke, in Korkröhren) geklebt und vom Weibchen bis zum Schlupfen der Jungen bewacht.

Kronengeckos sollten bei Temperaturen von 16 - 18 °C für 1 - 2 Monate überwintert werden, um die Vitalität der Tiere zu erhalten und adulten Weibchen eine kräfteschonende Legepause zu ermöglichen. Vor Beginn der Winterruhe sollte der Gesundheitszustand der Tiere mittels einer tierärztlichen Kotuntersuchung kontrolliert werden.