Geschlechtsunterschiede
Erwachsene Weibchen werden bei vielen Arten größer und fülliger (Laichansatz!) als Männchen. Die Männchen mancher Arten tragen zudem verlängerte Rückenflossenstrahlen.
Verhalten
Die meisten Salmler leben in der Natur in großen Gruppen und schließen sich bei Gefahr zu dichten Schwärmen zusammen. Es sollten mindestens 10 Exemplare einer Art gepflegt werden.
Salmler sind i.d.R. tagaktiv; die Beleuchtungsdauer sollte zwischen 8 und maximal 10 Stunden liegen.
Verhaltensgerechte Unterbringung
Für eine Gruppe Salmler von Neongröße mit 10 bis 15 Tieren eignet sich bereits ein Aquarium mit 60 cm Kantenlänge. Die Einrichtung sollte freien Schwimmraum, aber auch Rückzugsmöglichkeiten in Form von teilweise dichter Bepflanzung aufweisen. Ein dunkler Bodengrund bietet den Salmlern ein Gefühl der Sicherheit. Da manche Arten gut springen können (z. B. Beilbauchsalmler), muss das Becken gut abgedeckt und ausreichend Platz zwischen Wasseroberfläche und Abdeckung vorhanden sein.
Achtung: Für die meisten Salmler gilt: Im Schwarm schwimmen die Tiere nur, wenn sie gestresst sind! Droht keine Gefahr, so verteilen sich die Fische im ganzen Aquarium. Die friedlichen Kleinsalmler eignen sich gut für eine Vergesellschaftung mit anderen südamerikanischen Fischarten, wie beispielsweise Panzerwelse oder Zwergbuntbarsche.
Ernährung
Die meisten Salmler ernähren sich bevorzugt von tierischer Nahrung. Neben Flockenfutter sollte auch regelmäßig Frostfutter (Mückenlarven, Artemia) und Lebendfutter (Tubifex, Wasserflöhe) auf dem Speiseplan stehen. Beilbauchsalmler fressen hauptsächlich von der Wasseroberfläche.
Pflege
Für den Betrieb eines Aquariums ist immer ein ausreichend dimensionierter Filter erforderlich. Der Filter sollte regelmäßig kontrolliert und bei Bedarf gereinigt werden. Ein regelmäßiger, wöchentlicher Teilwasserwechsel von (mind.) 25 % entfernt Schadstoffe und erhöht das Wohlbefinden der Fische. Regelmäßiges Abmulmen des Bodengrundes trägt ebenfalls zur Reduzierung der Wasserbelastung bei. Für den Wasserwechsel muss temperiertes Wasser verwendet werden; auch der Einsatz von schleimhautschützenden Mitteln kann sinnvoll sein. Das Ansäuern des Aquarienwassers mit Huminstoffen (z. B. Torf oder Eichenextrakt) ist empfehlenswert.
Die für das Wohlbefinden der Fische wichtigsten Wasserparameter – wie Temperatur, pH-Wert, Ammonium/Ammoniak, Nitrit, Nitrat, Gesamt- und Karbonathärte – sollten regelmäßig selbst zu Hause, im Zoofachhandel oder durch einen fischkundigen Tierarzt kontrolliert werden.
Der Gesundheitszustand der Tiere muss täglich, beispielsweise bei der Fütterung, kontrolliert werden. Häufige Krankheitsanzeichen sind Flossenschäden, Hautveränderungen (Pünktchen, Beläge, rote Flecken) sowie hektische und unkoordinierte Bewegungen. Bei Auffälligkeiten muss ein fischkundiger Tierarzt hinzugezogen werden.
Eingewöhnung und Umgang
Zuhause angekommen, sollte zunächst die Beleuchtung im Aquarium ausgeschaltet werden. Dann kann der Transportbeutel zur Temperaturangleichung ca. 10 Minuten auf die Wasseroberfläche gelegt werden. Anschließend wird er geöffnet und innerhalb von 5 - 10 Minuten nach und nach vorsichtig ungefähr so viel Aquarienwasser zugegeben, wie Transportwasser im Beutel ist. Danach können die Fische behutsam eingesetzt werden (idealerweise ohne Transportwasser).
Sind bereits revierbildende Fische im Aquarium, so können diese durch eine Fütterung von den Neuankömmlingen abgelenkt werden. Zur schonenden Eingewöhnung sollte auch das Licht bis zum nächsten Morgen ausgeschaltet bleiben.
Sonstiges
Wasserwerte: Artabhängig! Temperatur für die meisten Arten 24 - 28 °C. pH-Wert 5,5 - 6,5 (bei Nachzuchten bis pH 7,5). Gesamthärte: Wildfänge bis 10 °dGH, Nachzuchten bis 20 °dGH.
Besonderheiten
Aufgrund der Vielzahl an aquaristisch relevanten Salmlerarten sollte vor Beginn der Haltung stets weiterführende Fachliteratur zu Rate gezogen werden.