Killifische

Zu den fast weltweit verbreiteten Eierlegenden Zahnkarpfen oder „Killifischen“ gehören u.a. die Prachtkärpflinge, Hechtlinge und Leuchtaugenfische. Viele Prachtkärpflinge kommen in der Natur in regelmäßig austrocknenden Gewässern vor; manche Arten sind daher recht kurzlebig und nur ihr Laich überdauert die Trockenzeit.

Hechtlinge und Leuchtaugenfische hingegen besiedeln dauerhafte Gewässer und sind keine „Saisonfische“. Häufig im Zoofachhandel anzutreffen sind beispielsweise der Kap Lopez Prachtkärpfling (Aphyosemion australe), der Streifen- (Aplocheilus lineatus) und Querbandhechtling (Epiplatys dageti) sowie Normans Leuchtauge (Aplocheilichthys normani).

Geschlechtsunterschiede

Verhalten

Prachtkärpflinge können paarweise oder in der Gruppe (möglichst mit Weibchenüberschuss) gepflegt werden. Hechtlinge und Leuchtaugenfische sollten stets in Gruppen gehalten werden.

Prachtkärpflinge sind i.d.R. tagaktiv; die Beleuchtungsdauer sollte zwischen 8 und maximal 10 Stunden liegen.

Verhaltensgerechte Unterbringung

Prachtkärpflinge, Leuchtaugenfische sowie kleinere Hechtlinge (z. B. der Ringelhechtling Pseudepiplatys annulatus) können bereits in kleineren Aquarien ab 60 cm Kantenlänge gepflegt werden; für die größeren Hechtlinge sollte die Länge des Beckens mindestens 80 cm betragen. Der Bodengrund sollte aus feinem Sand oder Aquarienkies bestehen. Rückzugsmöglichkeiten in Form von Wurzen und vor allem teilweise dichter Bepflanzung – auch Schwimmpflanzen an der Wasseroberfläche – sind wichtig für das Wohlbefinden der Killifische.

Die meisten Killifische sind gegenüber anderen Fischen friedlich; einige Arten können jedoch auch sehr ruppig sein. Kleinere oder sehr schlanke Fische können aber von den Hechtlingen als Futter angesehen werden.

Ernährung

Eierlegende Zahnkarpfen können im Aquarium mit Flockenfutter, ergänzt durch Frost- und Lebendfutter (Mückenlarven, Wasserflöhe, Salinenkrebse etc.) ernährt werden.

Pflege

Für den Betrieb eines Aquariums ist immer ein ausreichend dimensionierter Filter erforderlich. Der Filter sollte regelmäßig kontrolliert und bei Bedarf gereinigt werden. Ein regelmäßiger, wöchentlicher Teilwasserwechsel von (mind.) 25 % entfernt Schadstoffe und erhöht das Wohlbefinden der Fische. Regelmäßiges Abmulmen des Bodengrundes trägt ebenfalls zur Reduzierung der Wasserbelastung bei. Für den Wasserwechsel muss temperiertes Wasser verwendet werden; auch der Einsatz von schleimhautschützenden Mitteln kann sinnvoll sein. Das Ansäuern des Aquarienwassers mit Huminstoffen (z. B. Torf oder Eichenextrakt) ist empfehlenswert.

Die für das Wohlbefinden der Fische wichtigsten Wasserparameter – wie Temperatur, pH-Wert, Ammonium/Ammoniak, Nitrit, Nitrat, Gesamt- und Karbonathärte – sollten regelmäßig selbst zu Hause, im Zoofachhandel oder durch einen fischkundigen Tierarzt kontrolliert werden.

Der Gesundheitszustand der Tiere muss täglich, beispielsweise bei der Fütterung, kontrolliert werden. Häufige Krankheitsanzeichen sind Flossenschäden, Hautveränderungen (Pünktchen, Beläge, rote Flecken) sowie hektische und unkoordinierte Bewegungen. Bei Auffälligkeiten muss ein fischkundiger Tierarzt hinzugezogen werden.

Eingewöhnung und Umgang

Zuhause angekommen, sollte zunächst die Beleuchtung im Aquarium ausgeschaltet werden. Dann kann der Transportbeutel zur Temperaturangleichung ca. 10 Minuten auf die Wasseroberfläche gelegt werden. Anschließend wird er geöffnet und innerhalb von 5 - 10 Minuten nach und nach vorsichtig ungefähr so viel Aquarienwasser zugegeben, wie Transportwasser im Beutel ist. Danach können die Fische behutsam eingesetzt werden (idealerweise ohne Transportwasser).

Sind bereits revierbildende Fische im Aquarium, so können diese durch eine Fütterung von den Neuankömmlingen abgelenkt werden. Zur schonenden Eingewöhnung sollte auch das Licht bis zum nächsten Morgen ausgeschaltet bleiben.

Sonstiges

Wasserwerte: Artabhängig! Temperatur meist 22 - 26 °C, pH-Wert 6,0 - 7,0 und eine Gesamthärte bis 10 °dGH.  Kühlere Temperaturen verlängern die Lebenserwartung vieler Killifische.

Besonderheiten

Der Laich vieler Prachtkärpflinge kann nicht nur eine Trockenphase überstehen, sondern benötigt diese sogar zur Entwicklung. Da viele Killifische sehr gut springen können, muss das Aquarium dicht abgedeckt sein.