Bratpfannen- & Schmetterlingswelse

Die südamerikanischen Bratpfannen- und Banjowelse (Aspredinidae) und die südasiatischen Schmetterlingswelse der Familie Erethistidae sehen sich nicht nur sehr ähnlich, sondern haben auch fast identische Ansprüche an die Haltung. Es handelt sich um bodenlebende Welse, die sich gerne eingraben oder unter Laub oder Totholz verstecken. Häufig im Zoofachhandel anzutreffen sind verschiedene Bratpfannenwelse (Bunocephalus sp.) sowie die kleinbleibenden Schmetterlingswelse oder Deltaflügel-Zwergwelse (Erethistes sp., früher Hara). Auf Grund ihres Vorkommens in schnellfließenden Flüssen benötigen insbesondere Schmetterlingswelse sauerstoffreiches, sehr sauberes Wasser. 

Geschlechtsunterschiede

Kaum erkennbar; geschlechtsreife Weibchen sind fülliger als die Männchen und häufig auch größer.

Verhalten

Die Welse können einzeln oder in Gruppen gepflegt werden.

Die Tiere sind nachtaktiv und ziehen sich ansonsten in Verstecke oder unter Laub zurück bzw. graben sich im Sandboden ein. Lediglich zur Fütterung verlassen die Tiere ihr Versteck.

Verhaltensgerechte Unterbringung

Obwohl sie eine geringere Endgröße besitzen, sind Schmetterlingswelse (nachts) deutlich aktiver als die ruhigen Bratpfannenwelse und sollten daher genauso wie diese in Aquarien mit mindestens 80 cm Kantenlänge gepflegt werden; lediglich die kleinste Art, der Deltaflügel-Zwergwels (Hara jerdoni), eignet sich auch für ein Becken mit 60 cm Kantenlänge.

Die Einrichtung sollte einen feinen Sandboden aufweisen, in dem sich die Welse gerne vergraben sowie dichte Pflanzenbestände, Holzwurzeln, (Seemandelbaum-)Blätter und weitere Versteckmöglichkeiten für die nachtaktiven Tiere. Eine Vergesellschaftung mit anderen friedlichen Fischarten ist möglich. Bratpfannenwelse ernähren sich auch räuberisch; daher sollten sie nicht mit zu kleinen Fischen gemeinsam gepflegt werden.

Ernährung

Die genannten Welse bevorzugen tierische Nahrung; aufgrund der nachtaktiven Lebensweise ist eine Fütterung in den Abendstunden empfehlenswert. Neben Trockenfutter (besonders in Tablettenform) sollten die Tiere regelmäßig mit Frostfutter, wie beispielsweise Roten oder Schwarzen Mückenlarven, Wasserflöhen oder Salinenkrebsen (Artemia) gefüttert werden.

Pflege

Für den Betrieb eines Aquariums ist immer ein ausreichend dimensionierter Filter erforderlich. Der Filter sollte regelmäßig kontrolliert und bei Bedarf gereinigt werden. Ein regelmäßiger, wöchentlicher Teilwasserwechsel von (mind.) 25 % entfernt Schadstoffe und erhöht das Wohlbefinden der Fische. Regelmäßiges Abmulmen des Bodengrundes trägt ebenfalls zur Reduzierung der Wasserbelastung bei. Für den Wasserwechsel muss temperiertes Wasser verwendet werden; auch der Einsatz von schleimhautschützenden Mitteln kann sinnvoll sein. Das Ansäuern des Aquarienwassers mit Huminstoffen (z. B. Torf oder Eichenextrakt) ist empfehlenswert.

Die für das Wohlbefinden der Fische wichtigsten Wasserparameter – wie Temperatur, pH-Wert, Ammonium/Ammoniak, Nitrit, Nitrat, Gesamt- und Karbonathärte – sollten regelmäßig selbst zu Hause, im Zoofachhandel oder durch einen fischkundigen Tierarzt kontrolliert werden.

Der Gesundheitszustand der Tiere muss täglich, beispielsweise bei der Fütterung, kontrolliert werden. Häufige Krankheitsanzeichen sind Flossenschäden, Hautveränderungen (Pünktchen, Beläge, rote Flecken) sowie hektische und unkoordinierte Bewegungen. Bei Auffälligkeiten muss ein fischkundiger Tierarzt hinzugezogen werden.

Eingewöhnung und Umgang

Zuhause angekommen, sollte zunächst die Beleuchtung im Aquarium ausgeschaltet werden. Dann kann der Transportbeutel zur Temperaturangleichung ca. 10 Minuten auf die Wasseroberfläche gelegt werden. Anschließend wird er geöffnet und innerhalb von 5 - 10 Minuten nach und nach vorsichtig ungefähr so viel Aquarienwasser zugegeben, wie Transportwasser im Beutel ist. Danach können die Fische behutsam eingesetzt werden (idealerweise ohne Transportwasser).

Sind bereits revierbildende Fische im Aquarium, so können diese durch eine Fütterung von den Neuankömmlingen abgelenkt werden. Zur schonenden Eingewöhnung sollte auch das Licht bis zum nächsten Morgen ausgeschaltet bleiben.

Sonstiges

Wasserwerte: Artabhängig! Temperatur 22 - 26 °C, Schmetterlingswelse mit 20 - 23 °C etwas kühler, pH-Wert 6,0 - 7,5 und eine Gesamthärte bis 15 °dGH; auf sauerstoffreiches Wasser ist zu achten (z. B. Strömung).

Besonderheiten

Bratpfannenwelse können bei Störungen knarrende Geräusche von sich geben. Sie häuten sich in regelmäßigen Abständen und erneuern dabei die oberste Hautschicht.

Achtung: Wie viele Welse besitzen auch diese Arten kräftige Flossenstrahlen, mit denen sie sich beim Fang in grobmaschigen Netzen verhaken können.  Daher sollten die Tiere nur mit feinmaschigen Keschern oder geeigneten Gefäßen gefangen werden. Da sich Bratpfannenwelse bei Störungen durch Kescher oder Mulmglocke häufig auf ihre Tarnung verlassen und nicht bewegen, werden sie gelegentlich irrtümlich für tot gehalten.