Südamerikanische Zwergbuntbarsche

In Südamerika gibt es eine Reihe kleinbleibender, recht friedlicher Buntbarsche. Neben dem bekannten Schmetterlingsbuntbarsch (Mikrogeophagus ramirezi) zählen hierzu auch die Zwergbuntbarsche der Gattung Apistogramma, beispielsweise der Kakadu- (A. cacatuoides), Borellis (A. borelli) und Agassiz‘ Zwergbuntbarsch (A. agassizii)

Geschlechtsunterschiede

Weibliche Schmetterlingsbuntbarsche besitzen einen rötlich gefärbten Bauch, Männchen verlängerte Rückenflossenstrahlen. Bei der Gattung Apistogramma sind die erwachsenen Männchen größer, farbenprächtiger und besitzen ebenfalls verlängerte Rückenflossen.

Verhalten

Sowohl Schmetterlingsbuntbarsche als auch Apistogramma-Arten sollten bevorzugt paarweise gepflegt werden. Die häufig bei Apistogramma-Arten empfohlene Haltung in Harems – dabei leben im Revier eines Männchens mehrere Weibchen; während das Männchen das Revier verteidigt, kümmern sich die Weibchen alleine um den Nachwuchs – ist nur in großen, gut strukturierten und mit vielen Laichhöhlen ausgestatteten Aquarien möglich.

Südamerikanische Zwergbuntbarsche sind i. d. R. tagaktiv; die Beleuchtungsdauer sollte zwischen 8 und maximal 10 Stunden liegen.

Verhaltensgerechte Unterbringung

Ein Aquarium ab 60 cm Kantenlänge eignet sich für ein Paar des Schmetterlings- oder einen Harem Apistogramma-Zwergbuntbarsche. Für Apistogramma sind mehrere (Laich-)Höhlen in Form von Kokosnussschalen o. ä. anzubieten. Alle Arten benötigen eine abwechslungsreiche Einrichtung mit Rückzugsmöglichkeiten in Form von Wurzeln und Stellen mit dichter Bepflanzung. Als Bodengrund eignet sich Aquariensand oder feiner Aquarienkies.

Die kleinbleibenden Buntbarsche eignen sich gut für eine Vergesellschaftung mit anderen südamerikanischen Fischarten, wie beispielsweise Panzerwelse oder Salmler.

Ernährung

Schmetterlings- und andere Zwergbuntbarsche sind rein karnivor, ernähren sich also von tierischer Nahrung. Flockenfutter wird zwar meist genommen, sollte jedoch mehrmals wöchentlich durch verschiedene Frost- und Lebendfuttersorten (Wasserflöhe, Mückenlarven, Artemia etc.) ergänzt werden. 

Pflege

Für den Betrieb eines Aquariums ist immer ein ausreichend dimensionierter Filter erforderlich. Der Filter sollte regelmäßig kontrolliert und bei Bedarf gereinigt werden. Ein regelmäßiger, wöchentlicher Teilwasserwechsel von (mind.) 25 % entfernt Schadstoffe und erhöht das Wohlbefinden der Fische. Regelmäßiges Abmulmen des Bodengrundes trägt ebenfalls zur Reduzierung der Wasserbelastung bei. Für den Wasserwechsel muss temperiertes Wasser verwendet werden; auch der Einsatz von schleimhautschützenden Mitteln kann sinnvoll sein. Das Ansäuern des Aquarienwassers mit Huminstoffen (z. B. Torf oder Eichenextrakt) ahmt die natürlichen Verhältnisse nach.

Die für das Wohlbefinden der Fische wichtigsten Wasserparameter – wie Temperatur, pH-Wert, Ammonium/Ammoniak, Nitrit, Nitrat, Gesamt- und Karbonathärte – sollten regelmäßig selbst zu Hause, im Zoofachhandel oder durch einen fischkundigen Tierarzt kontrolliert werden.

Der Gesundheitszustand der Tiere muss täglich, beispielsweise bei der Fütterung, kontrolliert werden. Häufige Krankheitsanzeichen bei Zwergbuntbarschen sind erhöhte Atemfrequenz, Flossenschäden, Hautveränderungen (Pünktchen, Beläge, rote Flecken) sowie hektische und unkoordinierte Bewegungen. Bei Auffälligkeiten muss ein fischkundiger Tierarzt hinzugezogen werden.

Eingewöhnung und Umgang

Zuhause angekommen, sollte zunächst die Beleuchtung im Aquarium ausgeschaltet werden. Dann kann der Transportbeutel zur Temperaturangleichung ca. 10 Minuten auf die Wasseroberfläche gelegt werden. Anschließend wird er geöffnet und innerhalb von 5 - 10 Minuten nach und nach vorsichtig ungefähr so viel Aquarienwasser zugegeben, wie Transportwasser im Beutel ist. Danach können die Fische behutsam eingesetzt werden (idealerweise ohne Transportwasser).

Sind bereits revierbildende Fische im Aquarium, so können diese durch eine Fütterung von den Neuankömmlingen abgelenkt werden. Zur schonenden Eingewöhnung sollte auch das Licht bis zum nächsten Morgen ausgeschaltet bleiben.

Sonstiges

Wasserwerte: Temperatur meist 24 - 28 °C. pH-Wert 5,5 - 7,5. Gesamthärte bis 15 °dGH.

Besonderheiten

Es gibt vom Schmetterlingsbuntbarsch abweichend gefärbte Zuchtformen sowie Züchtungen mit verlängerten Flossen. Auch bei Vertretern der Gattung Apistogramma sind verschiedene Farbformen im Handel.

Achtung: Wie alle Buntbarsche besitzen auch diese Arten kräftige Flossenstrahlen, mit denen sie sich beim Fang in grobmaschigen Netzen verhaken können. Daher sollten die Tiere nur mit feinmaschigen Keschern gefangen werden.