Belodarova/ Fotolia.com

Katze

Im antiken Ägypten wurden Katzen als Göttinnen verehrt. Im Mittelalter wurden Sie als Geschöpfe des Teufels und Tiere der Hexen verdammt. Katzen wurden geliebt und gehasst. Wohl auch deshalb, weil sie bis heute ihren wilden Vorfahren ähneln.

Sie wurden nie vom Menschen zum Haustier gemacht. Sie kamen selbst zu ihm und passten sich freiwillig an, um Futter zu bekommen. Bis heute lassen Sie sich nur begrenzt erziehen. Am besten hilft eine Belohnung für gutes Verhalten, wie bei jedem Tier. Katzen tun Verbotenes? Die größten Chancen auf Erfolg haben ein "Nein" oder ein Händeklatschen.

Katzen gibt es in verschiedenen Größen, Farben und Fellbeschaffenheiten. Auch Ihre Charaktere unterscheiden sich deutlich. Ob verspielt oder ruhig, selbstsicher oder anhänglich: Überlegen Sie sich sorgfältig, welche Katze am besten zu Ihnen und Ihren Lebensumständen passt. Sie können sich zum Beispiel in Tierheimen, bei Tierschutzvereinen, Züchtern und Ihrem Tierarzt über die Eigenschaften von Rassetieren und Mischlingen informieren und sich bei der Auswahl des richtigen Weggefährten beraten lassen.

Verhaltensgerechte Unterbringung

Katzen lieben einen Kratzbaum zum Krallen wetzen und Regalbretter in verschiedenen Höhen zum Turnen und Spähen. Sofern sie keinen freien Auslauf in die Umgebung hat, beobachtet die Katze die Welt draußen am liebsten vom Balkon aus, der mit einem Katzennetz gesichert ist. Aber ein Platz am Fenster ist auch beliebt. Mindestens sechs Stunden am Tag sollte ein Mensch da sein, an den sich die Katze wenden kann. Wenn sie nur in der Wohnung lebt, braucht sie von ihm besonders viel Aufmerksamkeit. Bleibt sie zu viel allein, wird ihr langweilig, und sie kann unerwünschte Verhaltensweisen entwickeln. Am besten lebt sie dann mit einer zweiten Katze zusammen, so kann sie unabhängig von Ihnen spielen und sich artgerecht ausleben. Gerade junge Stubentiger brauchen einen Spielkameraden. Daher sollten Sie sich bei reiner Wohnungshaltung für mindestens zwei Tiere entscheiden. Beachten Sie bitte auch, dass Ihr Vierbeiner es sauber mag: Schmutzige Näpfe und Toiletten benutzt die Katze ungern.

Ihre Toilette teilt sie zudem meist nicht. Übrigens: Eine Katze, die mal Auslauf hatte, wird sich an die reine Wohnungshaltung nicht mehr gewöhnen. Ein Kompromiss ist der gesicherte Garten.

Ernährung

Katzen sind strikte Fleischfresser. Sie ernähren sich in ihrem natürlichen Lebensraum ausschließlich von kleinen Säugetieren, Vögeln, aber auch mal Insekten, Fischen oder Reptilien. Bei der Fütterung muss auf eine ausgewogene Ernährung geachtet werden, damit die Katze mit ausreichend Nährstoffen versorgt wird. Für die Auswahl des richtigen Futters lassen Sie sich am besten von Ihrem Tierarzt oder Futtermittelhändler beraten.

Übrigens: Katzen mögen lieber Milch als Wasser, bekommen davon aber Durchfall.

Pflege

Die meisten Katzen sehen stets perfekt gestriegelt aus. Dafür sorgen sie in der Regel selbst. Je nach Länge und Struktur ist unterschiedlich viel Fellpflege nötig: während kurzhaarige Katzen auf Fellpflege verzichten können, brauchen langhaarige Katzen regelmäßige Pflegeeinheiten mit der Bürste, um nicht zu verfilzen.

Ihre angeborene Reinheit ist ein Gesundheitsschutz: Putzen sorgt für ein nässegeschütztes Fell und entfernt Ungeziefer. Der Kratzbaum oder ein Brett ersetzen meist die Krallenzange. Katzen, die Auslauf haben, kommen mit Krankheitserregern in Kontakt und müssen deshalb regelmäßig geimpft und entwurmt werden. Steht der Gang zum Tierarzt an, nehmen Sie Ihrer Katze am besten vorab die Angst. Hier hilft es, den Katzenkorb für Transporte frei zugänglich im Spielzimmer aufzustellen, sodass er schon vor dem Ernstfall den Geruch der Katze annehmen kann.

Eingewöhnung und Umgang

Hauskatzen sind Jäger. Das Jagdverhalten ist jedoch nur zum Teil instinktiv und muss erlernt werden. Daher ist der Spieltrieb besonders bei jungen Katzen sehr ausgeprägt. Wenn Sie mit Ihrer Katze mit verschiedenen Gegenständen spielen, fördern Sie bei ihr das Erlernen des richtigen Jagdverhaltens. Spielen kann zugleich sogenannten Jagdstress abbauen und befriedigt den Jagdinstinkt Ihrer Katze. Der Klassiker sind Wollknäuel. Eigentlich kann kaum eine junge Katze einem Stück Faden oder Seil wiederstehen. Doch Obacht: Insbesondere Fäden sollten Sie nur in Ihrem Beisein zum Spielen anbieten. Bleibt die Katze sich selbst überlassen, kann sie sich verheddern und im schlimmsten Fall Gliedmaßen abschnüren. Gleiches gilt für Plastiktüten und Toiletten. Oft finden junge Katzen hinein, aber nicht wieder hinaus und können dabei zu Schaden kommen. Halten Sie auch Fenster in Ihrer Abwesenheit besser geschlossen. Gekippt können sie gefährlich werden, da Katzen mitunter bei einem Sprung stecken bleiben und sich nicht selbst befreien können.

Besonderheiten

Manche Katzen werden besonders kurzköpfig gezüchtet (Beispiel: Perserkatze). Die Tiere sehen zwar niedlich aus, können aber darunter leiden – das nennt man „Qualzucht“. Diese Zuchtrichtung kann Ursache für tränende Augen sowie für Entzündungen im Nasen- und Rachenbereich sein und damit hohe Tierarztkosten verursachen. Auch Probleme beim Atmen sowie beim Fressen kommen vor. Kritisiert wird auch oft die schwierige Geburt von Jungtieren, die einen Kaiserschnitt erfordert. Darüber hinaus kann die ganz weiße Fellfarbe genetisch mit Taubheit gekoppelt sein. Derartige Qualzuchten sind nach dem Tierschutzgesetz verboten.