Regenbogenfische

Regenbogenfische (Melanotaeniidae) fallen nicht nur durch ihre namensgebende Farbenpracht, sondern auch durch ihre hochrückige Körperform und die zwei Rückenflossen auf. Sie zählen zur Ordnung der hauptsächlich im Meer vorkommenden Ährenfischartigen (Atheriniformes) und sind mit ca. 65 Arten in Australien und Neuguinea beheimatet. Eine weitere Besonderheit ist die unglaubliche Variantenfülle. Von einigen Arten sind über dreißig Farbvarianten bekannt.

Zu den am häufigsten in der Aquaristik gepflegten Arten gehören Boesemans Regenbogenfisch (Melanotaenia boesemani) und der Dreistreifen-Regenbogenfisch (M. trifasciata), sowie die kleineren Arten Zwerg- (M. maccullochi) und Diamantregenbogenfisch (M. praecox).

Geschlechtsunterschiede

Geschlechtsreife Männchen sind meist deutlich farbenprächtiger als Weibchen und besitzen länger ausgezogene Flossenenden.

Verhalten

Regenbogenfische sollten in der Gruppe ab 5 Exemplaren gepflegt werden. Die Männchen balzen und imponieren intensiv.

Regenbogenfische sind tagaktiv; die Beleuchtungsdauer sollte zwischen 8 und maximal 10 Stunden liegen.

Verhaltensgerechte Unterbringung

Kleinere Arten unter 10 cm Endgröße lassen sich bereits in Becken ab 80 cm Kantenlänge pflegen. Für die größer werdenden Arten sollte das Aquarium mindestens 100, besser mind. 120 cm Kantenlänge aufweisen. Regenbogenfische sind sehr aktive Schwimmer; es muss daher ausreichend freier Schwimmraum für die Fische zur Verfügung stehen. Rückzugsmöglichkeiten in Form von stellenweise dichter Bepflanzung erhöhen das Wohlbefinden. Als Bodengrund eignet sich Aquariensand oder feiner Aquarienkies.

Eine Vergesellschaftung mit anderen, friedlichen Arten ist unproblematisch.

Ernährung

Regenbogenfische sind Allesfresser, die mit einer Mischung aus Flocken-, Frost- und Lebendfutter ernährt werden können. Dabei sollte ein pflanzlicher Anteil im Futter beachtet werden (z. B. Spirulinaflocken). 

Pflege

Für den Betrieb eines Aquariums ist immer ein ausreichend dimensionierter Filter erforderlich. Der Filter sollte regelmäßig kontrolliert und bei Bedarf gereinigt werden. Ein regelmäßiger, wöchentlicher Teilwasserwechsel von (mind.) 25 % entfernt Schadstoffe und erhöht das Wohlbefinden der Fische. Regelmäßiges Abmulmen des Bodengrundes trägt ebenfalls zur Reduzierung der Wasserbelastung bei. Für den Wasserwechsel muss temperiertes Wasser verwendet werden; auch der Einsatz von schleimhautschützenden Mitteln kann sinnvoll sein.

Die für das Wohlbefinden der Fische wichtigsten Wasserparameter – wie Temperatur, pH-Wert, Ammonium/Ammoniak, Nitrit, Nitrat, Gesamt- und Karbonathärte – sollten regelmäßig selbst zu Hause, im Zoofachhandel oder durch einen fischkundigen Tierarzt kontrolliert werden.

Der Gesundheitszustand der Tiere muss täglich, beispielsweise bei der Fütterung, kontrolliert werden. Häufige Krankheitsanzeichen sind Flossenschäden, Hautveränderungen (Pünktchen, Beläge, rote Flecken) sowie hektische und unkoordinierte Bewegungen. Bei Auffälligkeiten muss ein fischkundiger Tierarzt hinzugezogen werden.

Eingewöhnung und Umgang

Zuhause angekommen, sollte zunächst die Beleuchtung im Aquarium ausgeschaltet werden. Dann kann der Transportbeutel zur Temperaturangleichung ca. 10 Minuten auf die Wasseroberfläche gelegt werden. Anschließend wird er geöffnet und innerhalb von 5 - 10 Minuten nach und nach vorsichtig ungefähr so viel Aquarienwasser zugegeben, wie Transportwasser im Beutel ist. Danach können die Fische behutsam eingesetzt werden (idealerweise ohne Transportwasser).

Sind bereits revierbildende Fische im Aquarium, so können diese durch eine Fütterung von den Neuankömmlingen abgelenkt werden. Zur schonenden Eingewöhnung sollte auch das Licht bis zum nächsten Morgen ausgeschaltet bleiben.

Sonstiges

Wasserwerte: Artabhängig! Temperatur: meist 22 - 28 °C; pH-Wert 6,0 - 8,0; Gesamthärte bis 15 °dGH. 

Besonderheiten

Bei der Zucht von Regenbogenfischen muss darauf geachtet, dass sich viele Arten leicht untereinander kreuzen. Da einige Arten nur in kleinen Gebieten oder als Lokalformen vorkommen, sollten die Tiere immer artenrein gezüchtet werden.