Panzerwelse

In der Familie der Schwielen- und Panzerwelse gibt es eine Vielzahl kleinbleibender Arten der Gattung Corydoras, die regelmäßig als Nachzuchten angeboten werden. Die meisten Arten sind friedlich und eignen sich daher gut für Gesellschaftsaquarien. Besonders beliebt sind der Metallpanzerwels (C. aeneus, auch als Albino) und der Marmorierte Panzerwels (C. paleatus). Zwergpanzerwelse der Gattung Aspidoras stellen z. T. höhere Ansprüche an die Haltung; Schwielenwelse der Gattung Megalechis (Hoplosternum) erreichen eine deutlich höhere Endgröße.

Geschlechtsunterschiede

Bei Jungtieren nicht feststellbar. Erwachsene Weibchen werden bei vielen Arten größer und fülliger (Laichansatz!) als Männchen. Bei vielen Arten ist die Rückenflosse bei den Männchen spitzer.

Verhalten

Die friedlichen Panzerwelse sind gesellig und fühlen sich in Gruppen ab 5 Exemplaren wohl. Sie sind i.d.R. tagaktiv; die Beleuchtungsdauer sollte zwischen 8 und maximal 10 Stunden liegen.

Verhaltensgerechte Unterbringung

Für eine Gruppe ab 5 Panzerwelsen eignet sich bereits ein Aquarium mit 60 cm Kantenlänge. Bei der Einrichtung ist auf sandigen Bodengrund zu achten, da die Welse gerne im Bodengrund nach Nahrung suchen und scharfkantiger Kies zu Verletzungen der Barteln führen kann. Rückzugsmöglichkeiten in Form von teilweise dichter Bepflanzung sowie Höhlen (Kokosnussschalen) bieten den Tieren Sicherheit.

Eine nicht zu intensive Beleuchtung und teilweise Abschattung, z .B. durch Schwimmpflanzen, kommt den Bedürfnissen der Welse entgegen. Da Panzerwelse über eine zusätzliche Darmatmung verfügen und bei Bedarf Sauerstoff aus der Luft aufnehmen, muss der freie Zugang zur Wasseroberfläche gewährleistet sein. Erfolgt die Darmatmung sehr häufig, so ist dies als Anzeichen für Sauerstoffmangel oder andere Probleme im Aquarium zu werten.

Die friedlichen Panzerwelse eignen sich gut für eine Vergesellschaftung mit anderen Fischarten, wie beispielsweise Salmlern oder Zwergbuntbarschen.

Wasserwerte: Temperatur für die meisten Arten 24 - 28 °C, z. T. auch kühler. pH-Wert 5,5 - 7,0 (bei Nachzuchten bis pH 8). Gesamthärte: Wildfänge bis 10 °dGH, Nachzuchten artabhängig bis 20 °dGH.

Ernährung

Panzerwelse sind zwar Allesfresser, bevorzugen jedoch tierisches Futter. Sie fressen fast ausschließlich am Boden. Gerne gefressen werden absinkendes Flockenfutter, Futtertabletten, Frostfutter (Mückenlarven, Artemia), aber auch Lebendfutter (Tubifex, Wasserflöhe).

Panzerwelse sind keineswegs reine Resteverwerter, sondern sollten im Aquarium immer gezielt gefüttert werden.

Pflege

Für den Betrieb eines Aquariums ist immer ein ausreichend dimensionierter Filter erforderlich. Der Filter sollte regelmäßig kontrolliert und bei Bedarf gereinigt werden. Ein regelmäßiger, wöchentlicher Teilwasserwechsel von (mind.) 25 % entfernt Schadstoffe und erhöht das Wohlbefinden der Fische. Regelmäßiges Abmulmen des Bodengrundes trägt ebenfalls zur Reduzierung der Wasserbelastung bei. Für den Wasserwechsel muss temperiertes Wasser verwendet werden; auch der Einsatz von schleimhautschützenden Mitteln kann sinnvoll sein. Das Ansäuern des Aquarienwassers mit Huminstoffen (z. B. Torf oder Eichenextrakt) ist empfehlenswert.

Die für das Wohlbefinden der Fische wichtigsten Wasserparameter – wie Temperatur, pH-Wert, Ammonium/Ammoniak, Nitrit, Nitrat, Gesamt- und Karbonathärte – sollten regelmäßig selbst zu Hause, im Zoofachhandel oder durch einen fischkundigen Tierarzt kontrolliert werden.

Der Gesundheitszustand der Tiere muss täglich, beispielsweise bei der Fütterung, kontrolliert werden. Häufige Krankheitsanzeichen bei Panzerwelsen sind Flossenschäden, Hautveränderungen (Pünktchen, Beläge, rote Flecken) und verpilzte Barteln sowie hektische und unkoordinierte Bewegungen. Bei Auffälligkeiten muss ein fischkundiger Tierarzt hinzugezogen werden.

Eingewöhnung und Umgang

Zuhause angekommen, sollte zunächst die Beleuchtung im Aquarium ausgeschaltet werden. Dann kann der Transportbeutel zur Temperaturangleichung ca. 10 Minuten auf die Wasseroberfläche gelegt werden. Anschließend wird er geöffnet und innerhalb von 5 - 10 Minuten nach und nach vorsichtig ungefähr so viel Aquarienwasser zugegeben, wie Transportwasser im Beutel ist. Danach können die Fische behutsam eingesetzt werden (idealerweise ohne Transportwasser).

Sind bereits revierbildende Fische im Aquarium, so können diese durch eine Fütterung von den Neuankömmlingen abgelenkt werden. Zur schonenden Eingewöhnung sollte auch das Licht bis zum nächsten Morgen ausgeschaltet bleiben.

Besonderheiten

Es gibt eine Reihe von Zuchtformen mit veränderten Körperfarben oder verlängerten Flossen. Achtung: Panzerwelse sind zwar sehr friedliche und ruhige Tiere, besitzen aber mehrere effektive Verteidigungsstrategien. Neben den namensgebenden Knochenplatten spreizen Panzerwelse bei Gefahr die Flossen ab. Bei zu grobmaschigen Netzen führt dies häufig dazu, dass die Tiere sich verhaken. Panzerwelse besitzen zur Verteidigung vor Fressfeinden neben spitzen Flossenstacheln auch ein Gift; daher sollte der Fang nur mit feinmaschigen Keschern und unter besonderer Vorsicht erfolgen. Auch sondern Panzerwelse unter Stress giftige Substanzen ab, weshalb sie stets getrennt von anderen Arten (und unter Zugabe von Aktivkohlepellets) transportiert werden müssen.