Geschlechtsunterschiede
Sind abhängig von der Art. Bei einigen Arten sind die Männchen deutlich farbintensiver (z.B. Aulonocara). Die meisten gepflegten Arten sind Maulbrüter, bei denen die Männchen auf der Afterflosse sog. „Eiflecken“ besitzen. Bei manchen Gattungen ist dieses Merkmal allerdings bei beiden Geschlechtern vorhanden; dann kann man bei ausgewachsenen Tieren die Männchen anhand der länger ausgezogenen Rücken- und Afterflossen erkennen.
Verhalten
Fast alle Arten der Malawisee-Buntbarsche sind territorial und relativ aggressiv. Die meisten Malawiseebuntbarsche sollten daher im Harem (ein Männchen mit mehreren Weibchen) gepflegt werden. Unterdrückte Männchen von z. B. Kaiserbuntbarschen nehmen die Weibchenfärbung an und werden dann in der Gruppe geduldet.
Malawiseebuntbarsche sind i.d.R. tagaktiv; die Beleuchtungsdauer sollte zwischen 8 und maximal 10 Stunden liegen.
Verhaltensgerechte Unterbringung
Die innerartliche und zwischenartliche Aggression ist bei Malawiseebuntbarschen sehr unterschiedlich ausgeprägt. Vor einer Vergesellschaftung ist die Fachliteratur zu Rate zu ziehen.
Die meisten kleineren Malawiseebuntbarsche lassen sich in Artenbecken von 100 cm („Yellow“) bis 120 cm (Pseudotropheus) Kantenlänge pflegen. Eine Vergesellschaftung verschiedener Arten sollte nicht in Aquarien unter 200 l, besser noch 300 l, erfolgen. Für die größeren Mbuna-Arten sowie für die Kaiserbuntbarsche sind mindestens 150 cm Kantenlänge erforderlich. Auf die Pflege reiner „Männergruppen“, d.h. nur von Männchen einer oder mehrerer Arten, sollte verzichtet werden, da die Tiere dauerhaft gestresst sein können.
Eine versteckreiche Einrichtung mit z. B. Lochgestein oder Höhlen bietet Rückzugsmöglichkeiten für maulbrütende Weibchen und rangniedrige Tiere. Eine Bepflanzung mit „harten“ Arten wie Vallisnerien, Speerblatt oder Javafarn ist möglich. Als Bodengrund eignet sich Sand.
Ernährung
Mbuna-Felsenbuntbarsche benötigen einen hohen Anteil an pflanzlicher Nahrung (Algen, z. B. Spirulina, pflanzliche Flocken, Futtertabletten,…). Tierische Nahrung sollte in Form von Frost- oder Lebendfutter regelmäßig, aber in Maßen geboten werden. Nicht-Mbunas ernähren sich i.d.R. ausschließlich karnivor, also fleischfressend, und können mit Lebend-, Frost- oder Flockenfutter gefüttert werden.
Pflege
Für den Betrieb eines Aquariums ist immer ein ausreichend dimensionierter Filter erforderlich. Der Filter sollte regelmäßig kontrolliert und bei Bedarf gereinigt werden. Ein regelmäßiger, wöchentlicher Teilwasserwechsel von (mind.) 25 % entfernt Schadstoffe und erhöht das Wohlbefinden der Fische. Regelmäßiges Abmulmen des Bodengrundes trägt ebenfalls zur Reduzierung der Wasserbelastung bei. Für den Wasserwechsel muss temperiertes Wasser verwendet werden; auch der Einsatz von schleimhautschützenden Mitteln kann sinnvoll sein.
Die für das Wohlbefinden der Fische wichtigsten Wasserparameter – wie Temperatur, pH-Wert, Ammonium/Ammoniak, Nitrit, Nitrat, Gesamt- und Karbonathärte – sollten regelmäßig selbst zu Hause, im Zoofachhandel oder durch einen fischkundigen Tierarzt kontrolliert werden.
Der Gesundheitszustand der Tiere muss täglich, beispielsweise bei der Fütterung, kontrolliert werden. Häufige Krankheitsanzeichen sind Flossenschäden, Hautveränderungen (Pünktchen, Beläge, rote Flecken) sowie hektische und unkoordinierte Bewegungen. Bei Auffälligkeiten muss ein fischkundiger Tierarzt hinzugezogen werden.
Eingewöhnung und Umgang
Zuhause angekommen, sollte zunächst die Beleuchtung im Aquarium ausgeschaltet werden. Dann kann der Transportbeutel zur Temperaturangleichung ca. 10 Minuten auf die Wasseroberfläche gelegt werden. Anschließend wird er geöffnet und innerhalb von 5 - 10 Minuten nach und nach vorsichtig ungefähr so viel Aquarienwasser zugegeben, wie Transportwasser im Beutel ist. Danach können die Fische behutsam eingesetzt werden (idealerweise ohne Transportwasser).
Sind bereits revierbildende Fische im Aquarium, so können diese durch eine Fütterung von den Neuankömmlingen abgelenkt werden. Zur schonenden Eingewöhnung sollte auch das Licht bis zum nächsten Morgen ausgeschaltet bleiben.
Sonstiges
Wasserwerte: Temperatur meist 22 - 28 °C. pH-Wert 7,0 - 8,0. Gesamthärte 10 - 25 °dGH.
Besonderheiten
Es gibt eine große Vielzahl an Fundort-(Farb)Varianten sowie Kreuzungen (Hybriden) zwischen verschiedenen Malawiseebuntbarschen. Wichtig ist eine korrekte Benennung der gehandelten Formen, um eine unabsichtliche Vermischung zu vermeiden. Aufgrund der großen Vielfalt, welche im Zoofachhandel anzutreffen ist, ist es besonders wichtig, detaillierte Informationen aus weiterführender Fachliteratur einzuholen.
Achtung: Wie alle Buntbarsche besitzen auch diese Arten kräftige Flossenstrahlen, mit denen sie sich beim Fang in grobmaschigen Netzen verhaken können. Daher sollten die Tiere nur mit feinmaschigen Keschern gefangen werden.