Goldfisch

Der Goldfisch (Carassius auratus auratus) – als Ursprungsform gilt die Silberkarausche – gehört mit zu den ältesten, bekannten Haustieren. Bereits vor 1.000 Jahren wurden Goldfische in China in einer großen Fülle von Farb-, Flossen- und Körperformen gezüchtet. Dort besitzen sie auch heute noch eine große Bedeutung als Glücks- und Fruchtbarkeitssymbol. Zu den beliebtesten Zuchtformen (Varietäten) zählen neben der orangeroten kurzflossigen Form auch die langflossigen Schleierschwänze sowie die dreifarbigen Shubunkin. Es gibt jedoch eine Reihe von Goldfisch-Zuchtformen, die als Qualzuchten eingestuft werden. Hierzu gehören beispielsweise Ranchu (fehlende Rückenflosse), Oranda/Löwenkopf (Wucherungen am Kopf), Blasenauge und Himmelsgucker (nach oben gerichtete Augen). Goldfische eignen sich nur bedingt für eine dauerhafte Haltung in Aquarien! 

Geschlechtsunterschiede

Geschlechtsreife Weibchen werden bei Laichansatz deutlich fülliger. Männchen entwickeln in der Laichzeit einen Laichausschlag am Kopf und Vorderkörper.

Verhalten

Goldfische sollten stets in der Gruppe ab 5 Tieren gehalten werden.

Goldfische sind i. d. R. tagaktiv; die Beleuchtungsdauer im Aquarium sollte zwischen 8 und maximal 10 Stunden liegen.

Verhaltensgerechte Unterbringung

Goldfische sind aufgrund ihrer Größe nur eingeschränkt für die Aquarienhaltung geeignet. Eine vorübergehende Pflege von Jungtieren in Aquarien ab 100 cm Kantenlänge ist möglich, wenn eine Reihe von Voraussetzungen erfüllt sind: Das Aquarium muss über Sandboden und eine leistungsstarke Filterung verfügen und es muss sichergestellt sein, dass die Temperatur auch im Sommer 25 °C nicht überschreitet. Einfacher und tiergerechter ist die Haltung von Goldfischen im Gartenteich. Der Teich sollte eine Mindesttiefe von 80 - 100 cm aufweisen, um ein Durchfrieren im Winter zu verhindern, und ein Wasservolumen von mindestens 5.000 Liter besitzen. Handelt es sich nicht um einen Naturteich, so sollte der Boden mit feinem Sand oder Teicherde bedeckt sein, um den Fischen ihr natürliches Verhalten mit gründelnder Nahrungssuche zu ermöglichen. Alternativ kann lokal sandiger Bodengrund (z. B. in Wannen) angeboten werden. Freier Schwimmraum und stellenweise dichter Pflanzenbewuchs (Hornkraut, Laichkraut) erhöhen das Wohlbefinden der Tiere.

Eine Vergesellschaftung mit anderen friedlichen Kaltwasserfischen ist meist unproblematisch. Die hohe Vermehrungsrate der Goldfische kann leicht zu einem Überbesatz führen. Das Aussetzen von Goldfischen ist verboten.

Ernährung

Goldfische sind allesfressend. Neben handelsüblichem Goldfisch-Flockenfutter ernähren sich die Fische auch von Lebendfutter sowie frischen Pflanzentrieben und Algen. Um eine zu starke Wasserbelastung durch den hohen Stoffwechsel der Goldfische zu vermeiden, sollte nur kontrolliert zugefüttert werden. Bei Wassertemperaturen unter 10 °C darf nicht mehr gefüttert werden.

Pflege

In Naturteichen (mind. 10 m³) und bei sehr schwachem Fischbesatz kann häufig auf eine zusätzliche Filterung verzichtet werden und alternativ eine Umwälzpumpe zum Einsatz kommen. Ein ausreichend dimensionierter Teichfilter ermöglicht es, auf 5.000 Liter 5 - 6 ausgewachsene Goldfische zu pflegen. Der Filter sollte regelmäßig kontrolliert und bei Bedarf gereinigt werden. Regelmäßig, insbesondere im Herbst vor dem Zufrieren, sollten Laub und Mulm vom Teichboden entfernt werden, um die Wasserbelastung und Sauerstoffzehrung zu reduzieren. Vor dem ersten Frost muss der Teichfilter gereinigt und außer Betrieb genommen werden. Eisfreihalter bilden eine eisfreie Zone und garantieren den Gasaustausch des Wassers auch bei Minustemperaturen.

Die für das Wohlbefinden der Fische wichtigsten Wasserparameter – wie Temperatur, pH-Wert, Ammonium/Ammoniak, Nitrit, Nitrat, Gesamt- und Karbonathärte – sollten regelmäßig selbst zu Hause, im Zoofachhandel oder durch einen fischkundigen Tierarzt kontrolliert werden.

Der Gesundheitszustand der Tiere muss täglich, beispielsweise bei der Fütterung, kontrolliert werden. Häufige Krankheitsanzeichen bei Goldfischen sind erhöhte Atemfrequenz, Springen, Flossenschäden, Hautveränderungen (Pünktchen, Beläge, rote Flecken) sowie hektisches oder auch apathisches Verhalten. Bei Auffälligkeiten muss der Tierarzt hinzugezogen werden.

Eingewöhnung und Umgang

Neue Fische sollten frühestens ab Mitte April bei entsprechender Witterung in den Teich eingesetzt werden. Zuhause angekommen, wird der Beutel mit den Goldfischen zur Temperaturangleichung 10 - 15 Minuten auf die Teichoberfläche gelegt werden (direkte Sonneneinstrahlung vermeiden). Anschließend wird er geöffnet und nach und nach vorsichtig ungefähr so viel Teichwasser zugegeben, wie Transportwasser im Beutel ist. Danach können die Fische behutsam eingesetzt werden. 

Sonstiges

Wasserwerte: Temperatur 4 - 25 °C; pH-Wert 6,0 - 8,0; Gesamthärte bis 20 °dGH. Dauerhaft hohe Temperaturen führen zu Sauerstoffmangel und Stress und können die Tiere schädigen!

Besonderheiten

Von jungen Koi lässt sich der Goldfisch leicht durch das Fehlen von Barteln am Maul unterscheiden.