Fadenfische

Die asiatischen Fadenfische gehören zu den Labyrinthfischen, welche neben den Kiemen ein zusätzliches Labyrinthorgan besitzen, mit dem sie an der Wasseroberfläche Luft atmen können. Als weitere Besonderheit können sie mit ihren fadenförmig ausgezogenen Bauchflossen tasten und schmecken. Dies hilft ihnen bei der räumlichen Orientierung, der Nahrungssuche und der innerartlichen Kommunikation.

Beliebte Arten sind die kleinen Zwergfadenfische (Trichogaster lalius) und Honigguramis (T. chuna) sowie die größeren Blauen/Goldenen Fadenfische (Trichopodus trichopterus) und Mosaikfadenfische (T. leeri).

Geschlechtsunterschiede

Geschlechtsreife Männchen besitzen spitz ausgezogene Rücken- und Afterflossen. Bei manchen Arten sind die Männchen farbenprächtiger.

Verhalten

Fadenfische können paarweise gepflegt werden; allerdings muss das Becken dann gut strukturiert sein und viele Rückzugsmöglichkeiten bieten, da die Männchen, insbesondere in der Paarungszeit und während der Brutpflege, sehr aggressiv werden können. Fadenfische sind i. d. R. tagaktiv; die Beleuchtungsdauer sollte zwischen 8 und maximal 10 Stunden liegen.

Verhaltensgerechte Unterbringung

Während für Zwergfadenfische und Honigguramis bereits Aquarien ab 60 cm Kantenlänge geeignet sind, sollte die Länge des Beckens für die größeren Blauen Fadenfische und Mosaikfadenfische mindestens 100 bzw. 120 cm betragen. Als Bodengrund kann Sand oder feiner Kies dienen. Rückzugsmöglichkeiten in Form von teilweise dichter Bepflanzung sind wichtig für das Wohlbefinden der Fadenfische. Den Fischen muss der Zugang zur Wasseroberfläche zum Luftholen ermöglicht werden; die Lufttemperatur sollte der Wassertemperatur entsprechen. Eine zu starke Strömung stresst die Tiere und ermöglicht ihnen keinen Schaumnestbau zur Fortpflanzung.

Fadenfische sind gegenüber anderen Fischen friedlich, sollten aber nicht mit flossenzupfenden Arten, wie beispielsweise Sumatrabarben, oder hektischen Fischen vergesellschaftet werden.

Ernährung

Fadenfische sind allesfressend und können im Aquarium mit Flockenfutter, ergänzt durch Frost- und Lebendfutter, sowie gelegentlichen Grünfuttergaben ernährt werden.

Pflege

Für den Betrieb eines Aquariums ist immer ein ausreichend dimensionierter Filter erforderlich. Der Filter sollte regelmäßig kontrolliert und bei Bedarf gereinigt werden. Ein regelmäßiger, wöchentlicher Teilwasserwechsel von (mind.) 25 % entfernt Schadstoffe und erhöht das Wohlbefinden der Fische. Regelmäßiges Abmulmen des Bodengrundes trägt ebenfalls zur Reduzierung der Wasserbelastung bei. Für den Wasserwechsel muss temperiertes Wasser verwendet werden; auch der Einsatz von schleimhautschützenden Mitteln kann sinnvoll sein.

Die für das Wohlbefinden der Fische wichtigsten Wasserparameter – wie Temperatur, pH-Wert, Ammonium/Ammoniak, Nitrit, Nitrat, Gesamt- und Karbonathärte – sollten regelmäßig selbst zu Hause, im Zoofachhandel oder durch einen fischkundigen Tierarzt kontrolliert werden.

Der Gesundheitszustand der Tiere muss täglich, beispielsweise bei der Fütterung, kontrolliert werden. Häufige Krankheitsanzeichen bei Fadenfischen sind Flossenschäden, Hautveränderungen (Pünktchen, Beläge, rote Flecken) sowie hektische und unkoordinierte Bewegungen. Bei Auffälligkeiten muss ein fischkundiger Tierarzt hinzugezogen werden.

Eingewöhnung und Umgang

Zuhause angekommen, sollte zunächst die Beleuchtung im Aquarium ausgeschaltet werden. Dann kann der Transportbeutel zur Temperaturangleichung ca. 10 Minuten auf die Wasseroberfläche gelegt werden. Anschließend wird er geöffnet und innerhalb von 5 - 10 Minuten nach und nach vorsichtig ungefähr so viel Aquarienwasser zugegeben, wie Transportwasser im Beutel ist. Danach können die Fische behutsam eingesetzt werden (idealerweise ohne Transportwasser).

Sind bereits revierbildende Fische im Aquarium, so können diese durch eine Fütterung von den Neuankömmlingen abgelenkt werden. Zur schonenden Eingewöhnung sollte auch das Licht bis zum nächsten Morgen ausgeschaltet bleiben.

Sonstiges

Wasserwerte: Artabhängig! Temperatur meist 22 - 28 °C; pH-Wert 6,0 - 8,0; Gesamthärte bis 30 °dGH. Zwergfadenfische benötigen leicht saures, weiches bis mittelhartes Wasser.

Besonderheiten

Es gibt eine Reihe von Zuchtformen mit veränderten Farben, bei denen die Geschlechter nur anhand der Flossen unterscheidbar sind.