Diskusbuntbarsche

Die südamerikanischen Diskusbuntbarsche oder Diskusfische (Symphysodon) genießen aufgrund ihrer ungewöhnlichen Körperform, ihrer Färbung und ihres Verhaltens eine Sonderstellung in der Aquaristik. Früher als Wildfänge sehr schwierig einzugewöhnen und zu halten, stammen die heute erhältlichen Tiere fast ausschließlich aus Zuchten und besitzen einheitliche Haltungsansprüche. Diskusfische werden zudem meist als Zuchtformen angeboten. Die Gattung Symphysodon umfasst derzeit mehrere Arten, die bekanntesten sind S. discus und S. aequifasciatus.

 

Geschlechtsunterschiede

Die Geschlechter sind nur im erwachsenen Zustand, während der Laichzeit, sicher zu unterscheiden. Männchen besitzen dann eine spitzere Genitalpapille vor der Afterflosse.

Verhalten

Die relativ friedlichen Diskusfische können in Gruppen gepflegt werden und bilden nur zur Laichzeit Paare. Allerdings muss bei der Vergesellschaftung darauf geachtet werden, dass die Tiere annähernd gleich groß sind. Diskusbuntbarsche sind i. d. R. tagaktiv; die Beleuchtungsdauer sollte zwischen 8 und maximal 10 Stunden liegen.

Verhaltensgerechte Unterbringung

Ein Aquarium für Diskusbuntbarsche sollte mindestens 120 cm Kantenlänge bei einer Höhe von 50, besser 60 cm besitzen. Diskusbuntbarsche benötigen Rückzugsmöglichkeiten in Form von großen Holzwurzeln sowie teilweise dichter Bepflanzung. Ein dunkler Bodengrund trägt zum Wohlbefinden der Fische bei.

Gegenüber anderen Fischen sind Diskusbuntbarsche friedlich; zu kleine Fische könnten allerdings als Futter betrachtet werden. 

Ernährung

Diskusbuntbarsche ernähren sich in der Natur hauptsächlich von tierischer Nahrung wie Insektenlarven und Kleinkrebschen. Im Aquarium können sie mit speziellem Granulat oder Frostfutter für Diskusbuntbarsche ernährt werden. Ein zu hoher Anteil an Rinderherz in der Diskusernährung sollte vermieden werden.

Pflege

Für den Betrieb eines Aquariums ist immer ein ausreichend dimensionierter Filter erforderlich. Der Filter sollte regelmäßig kontrolliert und bei Bedarf gereinigt werden. Ein regelmäßiger, wöchentlicher Teilwasserwechsel von (mind.) 25 % entfernt Schadstoffe und erhöht das Wohlbefinden der Fische. Regelmäßiges Abmulmen des Bodengrundes trägt ebenfalls zur Reduzierung der Wasserbelastung bei. Für den Wasserwechsel muss temperiertes Wasser verwendet werden; auch der Einsatz von schleimhautschützenden Mitteln kann sinnvoll sein. Das Ansäuern des Aquarienwassers mit Huminstoffen (z. B. Torf oder Eichenextrakt) ahmt die natürlichen Verhältnisse nach.

Die für das Wohlbefinden der Fische wichtigsten Wasserparameter – wie Temperatur, pH-Wert, Ammonium/Ammoniak, Nitrit, Nitrat, Gesamt- und Karbonathärte – sollten regelmäßig selbst zu Hause, im Zoofachhandel oder durch einen fischkundigen Tierarzt kontrolliert werden.

Der Gesundheitszustand der Tiere muss täglich, beispielsweise bei der Fütterung, kontrolliert werden. Häufige Krankheitsanzeichen bei Diskusfischen sind Flossenschäden, Hautveränderungen (Pünktchen, Beläge, rote Flecken) sowie hektische und unkoordinierte Bewegungen. Bei Auffälligkeiten muss ein fischkundiger Tierarzt hinzugezogen werden.

Eingewöhnung und Umgang

Zuhause angekommen, sollte zunächst die Beleuchtung im Aquarium ausgeschaltet werden. Dann kann der Transportbeutel zur Temperaturangleichung ca. 10 Minuten auf die Wasseroberfläche gelegt werden. Anschließend wird er geöffnet und innerhalb von 5 - 10 Minuten nach und nach vorsichtig ungefähr so viel Aquarienwasser zugegeben, wie Transportwasser im Beutel ist. Danach können die Fische behutsam eingesetzt werden (idealerweise ohne Transportwasser).

Sind bereits revierbildende Fische im Aquarium, so können diese durch eine Fütterung von den Neuankömmlingen abgelenkt werden. Zur schonenden Eingewöhnung sollte auch das Licht bis zum nächsten Morgen ausgeschaltet bleiben.

Sonstiges

Wie alle Buntbarsche besitzen auch diese Arten kräftige Flossenstrahlen, mit denen sie sich beim Fang in grobmaschigen Netzen verhaken können. Daher sollten die Tiere nur mit feinmaschigen Keschern gefangen werden. 

Besonderheiten

Es gibt eine Vielzahl an Diskus-Zuchtformen. Diskusbuntbarsche betreiben eine hochentwickelte Brutpflege, bei der die Jungfische sich von einem Hautsekret ernähren, das die Elterntiere bilden. Auf die Haltung von Varianten, bei denen diese natürliche Brutpflege nicht mehr stattfindet, sollte verzichtet werden.