Blauaugen & Reisfische

Blauaugen (Pseudomugilidae) und Reisfische (Adrianichthyidae) sehen sich nicht nur sehr ähnlich, sondern unterscheiden sich auch kaum in ihren Ansprüchen an die Haltung. Es handelt sich um kleinere, friedliche und schwimmfreudige Gruppenfische. Blauaugen stammen aus Neuguinea und Australien; Reisfische oder Asiatische Leuchtaugenfische sind von Indien über Indonesien bis Japan verbreitet. Zu den häufig angebotenen Arten zählen das Pazifische oder Schmetterlings-Blauauge (Pseudomugil signifer), Gabelschwanz-Blauauge (P. furcatus), Paskas Blauauge (P. paskai), der Neon-Reisfisch (Oryzias woworae) und der Japanische Reisfisch (Jap. Reiskärpfling oder Medaka, O. latipes).

Geschlechtsunterschiede

Geschlechtsreife Männchen sind meist farbenprächtiger als die Weibchen und besitzen verlängerte Flossenstrahlen.

Verhalten

Blauaugen und Reisfische sollten stets in größeren Gruppen von mindestens 8 - 10 Tieren gepflegt werden. Die Geschlechterzusammensetzung ist unerheblich.

Blauaugen und Reisfische sind i. d. R. tagaktiv; die Beleuchtungsdauer sollte zwischen 8 und maximal 10 Stunden liegen.

Verhaltensgerechte Unterbringung

Die meisten kleinbleibenden Arten können als Gruppe bereits in Aquarien ab 60 cm Kantenlänge gepflegt werden. Als Bodengrund kann Sand oder feiner Kies dienen. Rückzugsmöglichkeiten in Form von teilweise dichter Bepflanzung sowie ausreichend freier Schwimmraum sollten den Fischen zur Verfügung stehen. Eine leichte Strömung ist vorteilhaft. Blauaugen und Reisfische können gut mit anderen friedlichen Fischarten vergesellschaftet werden.

Ernährung

Blauaugen und Reisfische sind allesfressend und können mit Flockenfutter, ergänzt durch Frost- und Lebendfutter sowie gelegentliche Grünfuttergaben, ernährt werden.

Pflege

Für den Betrieb eines Aquariums ist immer ein ausreichend dimensionierter Filter erforderlich. Der Filter sollte regelmäßig kontrolliert und bei Bedarf gereinigt werden. Ein regelmäßiger, wöchentlicher Teilwasserwechsel von (mind.) 25 % entfernt Schadstoffe und erhöht das Wohlbefinden der Fische. Regelmäßiges Abmulmen des Bodengrundes trägt ebenfalls zur Reduzierung der Wasserbelastung bei. Für den Wasserwechsel muss temperiertes Wasser verwendet werden; auch der Einsatz von schleimhautschützenden Mitteln kann sinnvoll sein.

Die für das Wohlbefinden der Fische wichtigsten Wasserparameter – wie Temperatur, pH-Wert, Ammonium/Ammoniak, Nitrit, Nitrat, Gesamt- und Karbonathärte – sollten regelmäßig selbst zu Hause, im Zoofachhandel oder durch einen fischkundigen Tierarzt kontrolliert werden.

Der Gesundheitszustand der Tiere muss täglich, beispielsweise bei der Fütterung, kontrolliert werden. Häufige Krankheitsanzeichen bei Blauaugen und Reisfischen sind Flossenschäden, Hautveränderungen (Pünktchen, Beläge, rote Flecken) sowie hektische und unkoordinierte Bewegungen. Bei Auffälligkeiten muss ein fischkundiger Tierarzt hinzugezogen werden.

Eingewöhnung und Umgang

Zuhause angekommen, sollte zunächst die Beleuchtung im Aquarium ausgeschaltet werden. Dann kann der Transportbeutel zur Temperaturangleichung ca. 10 Minuten auf die Wasseroberfläche gelegt werden. Anschließend wird er geöffnet und innerhalb von 5 - 10 Minuten nach und nach vorsichtig ungefähr so viel Aquarienwasser zugegeben, wie Transportwasser im Beutel ist. Danach können die Fische behutsam eingesetzt werden (idealerweise ohne Transportwasser).

Sind bereits revierbildende Fische im Aquarium, so können diese durch eine Fütterung von den Neuankömmlingen abgelenkt werden. Zur schonenden Eingewöhnung sollte auch das Licht bis zum nächsten Morgen ausgeschaltet bleiben.

Sonstiges

Besonderheiten

Während die Blauaugen nah mit den Regenbogenfischen verwandt sind, stammen die Reisfische aus der Verwandtschaft der Hornhechte. Bei einigen Reisfischarten haften die befruchteten Eier bis zum Schlupf der Jungfische an der Unterseite des Weibchens zwischen Bauch- und Afterflosse.