Barben & Bärblinge

Die zu den Karpfenfischen zählenden, überwiegend südostasiatischen Barben und Bärblinge erfreuen sich u. a. wegen ihrer meist geringen Größe einer hohen Beliebtheit in der Aquaristik. Besonders häufig angeboten werden beispielsweise Zebrabärbling (Danio rerio), Kardinalfisch (Tanichthys albonubes) und Keilfleckbärbling (Trigonostigma heteromorpha), aber auch etwas größer werdende Arten wie die Sumatrabarbe (Puntigrus cf. tetrazona) und die Prachtbarbe (Pethia conchonius) oder die meist algenfressenden Rüssel- und Saugbarben (Epalzeorhynchos, Crossocheilus, Garra). Der vielfach angebotene Feuerschwanz (Epalzeorhynchos bicolor) ist manchmal aggressiv.

Geschlechtsunterschiede

Verhalten

Verhaltensgerechte Unterbringung

Für eine Gruppe Bärblinge mit 10 bis 15 Tieren eignet sich bereits ein Aquarium mit 60 cm Kantenlänge; größere Arten ab 10 cm Körpergröße benötigen entsprechend größere Aquarien (z. B. Rüsselbarben mindestens 100 cm).

Die Einrichtung sollte freien Schwimmraum, aber auch Rückzugsmöglichkeiten wie Höhlen und Wurzeln sowie teilweise dichte Bepflanzung aufweisen. Rüssel- und Saugbarben nehmen gerne flache Steine und Wurzeln an. Der Bodengrund sollte aus feinem Sand bestehen, um den Fischen die arttypische Nahrungssuche im Boden ("Gründeln") zu ermöglichen.

Die meisten Barben und Bärblinge sind gut für eine Vergesellschaftung mit anderen friedlichen Fischarten geeignet, allerdings zupfen manche Arten gerne an Flossen (z. B. Sumatrabarbe) und sollten daher nicht gemeinsam mit langflossigen Lebendgebärenden, Fadenfischen, Kampffischen o. ä. gepflegt werden. Werden Barben gemeinsam mit langsamen, ruhigen Fischen gepflegt, so muss sichergestellt werden, dass letztere auch ans Futter kommen.

Ernährung

Pflege

Für den Betrieb eines Aquariums ist immer ein ausreichend dimensionierter Filter erforderlich. Der Filter sollte regelmäßig kontrolliert und bei Bedarf gereinigt werden. Ein regelmäßiger, wöchentlicher Teilwasserwechsel von (mind.) 25 % entfernt Schadstoffe und erhöht das Wohlbefinden der Fische. Regelmäßiges Abmulmen des Bodengrundes trägt ebenfalls zur Reduzierung der Wasserbelastung bei. Für den Wasserwechsel muss temperiertes Wasser verwendet werden; auch der Einsatz von schleimhautschützenden Mitteln kann sinnvoll sein. Das Ansäuern des Aquarienwassers mit Huminstoffen (z. B. Torf oder Eichenextrakt) ist empfehlenswert.

Die für das Wohlbefinden der Fische wichtigsten Wasserparameter - wie Temperatur, pH-Wert, Ammonium/Ammoniak, Nitrit, Nitrat, Gesamt- und Karbonathärte - sollten regelmäßig selbst zu Hause, im Zoofachhandel oder durch einen fischkundigen Tierarzt kontrolliert werden.

Der Gesundheitszustand der Tiere muss täglich, beispielsweise bei der Fütterung, kontrolliert werden. Häufige Krankheitsanzeichen bei Barben und Bärblingen sind Flossenschäden, Hautveränderungen (Pünktchen, Beläge, rote Flecken) sowie hektische und unkoordinierte Bewegungen. Bei Auffälligkeiten muss ein fischkundiger Tierarzt hinzugezogen werden.

Eingewöhnung und Umgang

Zuhause angekommen, sollte zunächst die Beleuchtung im Aquarium ausgeschaltet werden. Dann kann der Transportbeutel zur Temperaturangleichung ca. 10 Minuten auf die Wasseroberfläche gelegt werden. Anschließend wird er geöffnet und innerhalb von 5 - 10 Minuten nach und nach vorsichtig ungefähr so viel Aquarienwasser zugegeben, wie Transportwasser im Beutel ist. Danach können die Fische behutsam eingesetzt werden (idealerweise ohne Transportwasser).

Sind bereits revierbildende Fische im Aquarium, so können diese durch eine Fütterung von den Neuankömmlingen abgelenkt werden. Zur schonenden Eingewöhnung sollte auch das Licht bis zum nächsten Morgen ausgeschaltet bleiben.

Sonstiges

Temperatur für die meisten Arten 22 - 28 °C, z. T. kühler; pH-Wert 6,0 - 8,0; Gesamthärte bis 25 °dGH.

Besonderheiten

Aufgrund der Vielzahl an aquaristisch relevanten Arten kleinbleibender Barben und Bärblinge sollte vor Beginn der Haltung stets weiterführende Fachliteratur zu Rate gezogen werden.

Viele Barben und Bärblinge haben einen hohen Sauerstoffbedarf; das Umsetzen muss daher zügig erfolgen.