Westafrikanische Buntbarsche

In den westafrikanischen Flusssystemen kommen eine Reihe meist kleinbleibender Buntbarsche vor. Zu den bekanntesten und i.d.R. friedlichen Arten zählen der Purpurprachtbuntbarsch (Pelvicachromis pulcher) und der Afrikanische Schmetterlings-buntbarsch (Anomalochromis thomasi). Die markanten „Buckelköpfe“ (Buckelkopf-buntbarsch; Steatocranus casuarius) bevorzugen schnell fließende Flussabschnitte sowie Stromschnellen und können – insbesondere während der Laichzeit – schon ruppiger sein. Die Roten Cichliden der Gattung Hemichromis sind in der Laichzeit sehr aggressiv.

Geschlechtsunterschiede

Geschlechtsreife Männchen besitzen bei den meisten Arten spitzer ausgezogene Rücken- und Afterflossen. Beim Purpurprachtbuntbarsch zeigen laichbereite Weibchen einen leuchtend roten Bauch.

Verhalten

Aufgrund des innerartlichen Aggressionsverhaltens sollten die meisten Arten nur paarweise gepflegt werden.

Westafrikanische Buntbarsche sind i.d.R. tagaktiv; die Beleuchtungsdauer sollte zwischen 8 und maximal 10 Stunden liegen.

Verhaltensgerechte Unterbringung

Ein Aquarium ab 60 (Afrikanischer Schmetterlingsbuntbarsch) bzw. 80 cm Kantenlänge (Purpurprachtbuntbarsch; Buckelköpfe) eignet sich für ein Paar der kleineren Arten; Rote Cichliden benötigen ein Aquarium ab 100 cm. (Laich-)Höhlen (z. B. Kokosnussschalen) und weitere Rückzugsmöglichkeiten in Form von teilweise dichter Bepflanzung sorgen für das Wohlbefinden der Fische. Buckelköpfe benötigen viele Versteckmöglichkeiten und Steinaufbauten. Als Bodengrund ist für alle Arten feiner Aquariensand gut geeignet.

Mit Ausnahme der aggressiven Roten Cichliden eignen sich die erwähnten westafrikanischen Buntbarsche gut für eine Vergesellschaftung mit anderen friedlichen Fischarten, wie beispielsweise größeren Salmlern oder kleineren Welsen.

Ernährung

Die meisten westafrikanischen Buntbarsche sind Allesfresser, sollten jedoch nicht ausschließlich mit Flockenfutter, sondern auch mit verschiedenen Frost- und Lebendfuttersorten (Wasserflöhe, Mückenlarven etc.) ernährt werden. Gelegentliche pflanzliche Kost ergänzt den Speiseplan. 

Pflege

Für den Betrieb eines Aquariums ist immer ein ausreichend dimensionierter Filter erforderlich. Der Filter sollte regelmäßig kontrolliert und bei Bedarf gereinigt werden. Ein regelmäßiger, wöchentlicher Teilwasserwechsel von (mind.) 25 % entfernt Schadstoffe und erhöht das Wohlbefinden der Fische. Regelmäßiges Abmulmen des Bodengrundes trägt ebenfalls zur Reduzierung der Wasserbelastung bei. Für den Wasserwechsel muss temperiertes Wasser verwendet werden; auch der Einsatz von schleimhautschützenden Mitteln kann sinnvoll sein. Das Ansäuern des Aquarienwassers mit Huminstoffen (z. B. Torf oder Eichenextrakt) ist empfehlenswert.

Die für das Wohlbefinden der Fische wichtigsten Wasserparameter – wie Temperatur, pH-Wert, Ammonium/Ammoniak, Nitrit, Nitrat, Gesamt- und Karbonathärte – sollten regelmäßig selbst zu Hause, im Zoofachhandel oder durch einen fischkundigen Tierarzt kontrolliert werden.

Der Gesundheitszustand der Tiere muss täglich, beispielsweise bei der Fütterung, kontrolliert werden. Häufige Krankheitsanzeichen sind Flossenschäden, Hautveränderungen (Pünktchen, Beläge, rote Flecken) sowie hektische und unkoordinierte Bewegungen. Bei Auffälligkeiten muss ein fischkundiger Tierarzt hinzugezogen werden.

Eingewöhnung und Umgang

Zuhause angekommen, sollte zunächst die Beleuchtung im Aquarium ausgeschaltet werden. Dann kann der Transportbeutel zur Temperaturangleichung ca. 10 Minuten auf die Wasseroberfläche gelegt werden. Anschließend wird er geöffnet und innerhalb von 5 - 10 Minuten nach und nach vorsichtig ungefähr so viel Aquarienwasser zugegeben, wie Transportwasser im Beutel ist. Danach können die Fische behutsam eingesetzt werden (idealerweise ohne Transportwasser).

Sind bereits revierbildende Fische im Aquarium, so können diese durch eine Fütterung von den Neuankömmlingen abgelenkt werden. Zur schonenden Eingewöhnung sollte auch das Licht bis zum nächsten Morgen ausgeschaltet bleiben.

Sonstiges

Wasserwerte: Temperatur meist 24 - 26 °C. pH-Wert 5,5 - 7,0. Gesamthärte bis 10 °dGH. Nachzuchten können auch in leicht alkalischem und mittelhartem Wasser gepflegt werden. Buckelköpfe benötigen eine gute Sauerstoffversorgung.

Besonderheiten

Eine Reihe nah verwandter Arten stellt als Wildfänge hohe Ansprüche an die Haltung.

Achtung: Wie alle Buntbarsche besitzen auch diese Arten kräftige Flossenstrahlen, mit denen sie sich beim Fang in grobmaschigen Netzen verhaken können. Daher sollten die Tiere nur mit feinmaschigen Keschern gefangen werden.