Skalare

Skalare oder Segelflosser (Pterophyllum scalare) stammen ursprünglich aus dem Amazonasgebiet und zählen heute zu den bekanntesten Aquarienfischen. Skalare unterscheiden sich von anderen Buntbarschen durch ihre ungewöhnliche Körperform. Neben einem scheibenförmigen, stark abgeflachten Körper besitzen sie große, langausgezogene Rücken- und Afterflossen. Die Tiere werden fast ausschließlich als Nachzuchten und in einer Vielzahl von Farb- und Flossenformen, z.B. Marmorskalar, Goldskalar und Schleierskalar, angeboten. 

Geschlechtsunterschiede

Ältere Männchen entwickeln häufig einen Stirnbuckel. Sicher lassen sich die Geschlechter jedoch nur während der Laichzeit anhand der spitzeren Genitalpapille des Männchens (vor der Afterflosse) unterscheiden.

Verhalten

Jungfische bilden Schwärme; erwachsene Skalare leben paarweise und besetzen zumindest zur Laichzeit kleine Reviere. Skalare sind Offenlaicher und legen ihre Eier beispielsweise auf Blättern oder Wurzeln ab. Die Gelege werden bewacht und ständig mit frischen Wasser befächelt; auch die freischwimmenden Jungfische werden noch eine Zeitlang von den Eltern geführt und weiter verteidigt. In großen, gut strukturierten Aquarien können aber problemlos mehrere Paare gepflegt werden.

Skalare sind i.d.R. tagaktiv; die Beleuchtungsdauer sollte zwischen 8 und maximal 10 Stunden liegen.

Verhaltensgerechte Unterbringung

Skalare sind nicht sehr schwimmfreudig; trotzdem muss ein Aquarium für Skalare mindestens eine Länge von 100 cm und – aufgrund der Körperform – mindestens eine Höhe von 50, besser 60 cm besitzen. Wichtig für das Wohlbefinden der Tiere ist eine gute Strukturierung. Skalare suchen gerne in Pflanzenbeständen (z. B. Valisnerien) und zwischen Wurzeln Deckung. Empfehlenswert ist daher eine dichte Bepflanzung und freier Schwimmraum sowie ein dunkler Bodengrund. Gegenüber anderen Fischen sind Skalare friedlich; zu kleine Fische könnten allerdings als Futter betrachtet werden.

Ernährung

Skalare sind Allesfresser, bevorzugen jedoch tierische Nahrung. Im Aquarium können sie abwechslungsreich mit Flockenfutter sowie verschiedenen Frost- und Lebendfuttersorten (Wasserflöhe, Mückenlarven, Artemia etc.) ernährt werden.

Pflege

Für den Betrieb eines Aquariums ist immer ein ausreichend dimensionierter Filter erforderlich. Der Filter sollte regelmäßig kontrolliert und bei Bedarf gereinigt werden. Ein regelmäßiger, wöchentlicher Teilwasserwechsel von (mind.) 25 % entfernt Schadstoffe und erhöht das Wohlbefinden der Fische. Regelmäßiges Abmulmen des Bodengrundes trägt ebenfalls zur Reduzierung der Wasserbelastung bei. Für den Wasserwechsel muss temperiertes Wasser verwendet werden; auch der Einsatz von schleimhautschützenden Mitteln kann sinnvoll sein. Das Ansäuern des Aquarienwassers mit Huminstoffen (z. B. Torf oder Eichenextrakt) ist empfehlenswert.

Die für das Wohlbefinden der Fische wichtigsten Wasserparameter – wie Temperatur, pH-Wert, Ammonium/Ammoniak, Nitrit, Nitrat, Gesamt- und Karbonathärte – sollten regelmäßig selbst zu Hause, im Zoofachhandel oder durch einen fischkundigen Tierarzt kontrolliert werden.

Der Gesundheitszustand der Tiere muss täglich, beispielsweise bei der Fütterung, kontrolliert werden. Häufige Krankheitsanzeichen sind Flossenschäden, Hautveränderungen (Pünktchen, Beläge, rote Flecken) sowie hektische und unkoordinierte Bewegungen. Bei Auffälligkeiten muss ein fischkundiger Tierarzt hinzugezogen werden.

Eingewöhnung und Umgang

Zuhause angekommen, sollte zunächst die Beleuchtung im Aquarium ausgeschaltet werden. Dann kann der Transportbeutel zur Temperaturangleichung ca. 10 Minuten auf die Wasseroberfläche gelegt werden. Anschließend wird er geöffnet und innerhalb von 5 - 10 Minuten nach und nach vorsichtig ungefähr so viel Aquarienwasser zugegeben, wie Transportwasser im Beutel ist. Danach können die Fische behutsam eingesetzt werden (idealerweise ohne Transportwasser).

Sind bereits revierbildende Fische im Aquarium, so können diese durch eine Fütterung von den Neuankömmlingen abgelenkt werden. Zur schonenden Eingewöhnung sollte auch das Licht bis zum nächsten Morgen ausgeschaltet bleiben.

Sonstiges

Wasserwerte: Temperatur 24 - 30 °C. pH-Wert 5,5 - 7,5. Gesamthärte bis 10 °dGH. Wildfänge benötigen sehr weiches, saures Wasser.

Besonderheiten

Andere Vertreter der Gattung Pterophyllum, z. B. der Hohe Segelflosser (P. altum), werden meist als Wildfänge importiert und stellen deutlich höhere Anforderungen an Wasserzusammensetzung, Wasserqualität und Aquariengröße.

Bei manchen langflossigen Zuchtvarianten wachsen die Flossen zeitlebens, was zu erhöhter Verletzungsgefahr führen kann. Derartige Zuchtformen sollten nicht gepflegt werden.

Achtung: Wie alle Buntbarsche besitzen auch diese Arten kräftige Flossenstrahlen, mit denen sie sich beim Fang in grobmaschigen Netzen verhaken können. Daher sollten die Tiere nur mit feinmaschigen Keschern gefangen werden.