Geschlechtsunterschiede
Geschlechtsreife Männchen besitzen spitz ausgezogene Rücken- und Afterflossen. Bei vielen Zuchtformen sind die Flossen der Männchen stark vergrößert. Weibchen sind kleinflossig und besitzen vergleichsweise unscheinbare Farben.
Verhalten
Männchen sind untereinander unverträglich und können sich bis zum Tod bekämpfen. Siamesische Kampffische sollten daher bevorzugt einzeln gehalten werden. Eine dauerhafte Paarhaltung ist aufgrund des Aggressionsverhaltens beider Geschlechter nur in großen, gut strukturierten Aquarien und bei ständiger Beobachtung möglich.
Siamesische Kampffische sind tagaktiv; die Beleuchtungsdauer sollte zwischen 8 und maximal 10 Stunden liegen.
Verhaltensgerechte Unterbringung
Für Siamesische Kampffische eignen sich bereits Aquarien ab 60 cm Kantenlänge. Rückzugsmöglichkeiten in Form von teilweise dichter Bepflanzung sind wichtig für das Wohlbefinden. Als Bodengrund eignet sich Aquariensand oder feiner Aquarienkies.
Den Fischen muss der Zugang zur Wasseroberfläche zum Luftholen ermöglicht werden. Eine zu starke Strömung stresst die Tiere und ermöglicht ihnen keinen Schaumnestbau zur Fortpflanzung. Eine dauerhafte Haltung in Kleinstbehältern ohne ausreichende Technik ist nicht tierschutzgerecht.
Kampffisch-Weibchen sind meist friedlich; Männchen sind jedoch untereinander und gegenüber ähnlich aussehenden Fischen (Farbe, Form) anderer Arten sehr aggressiv. Auch Blickkontakt mehrerer Männchen muss vermieden werden; Aquarienscheiben sind ggf. blickdicht zu gestalten. Kampffische sollten auch nicht mit flossenzupfenden Arten, wie beispielsweise Sumatrabarben, oder hektischen Fischen vergesellschaftet werden.
Ernährung
Kampffische ernähren sich in der Natur vorzugsweise von Insekten und deren Larven. Sie können im Aquarium mit speziellem Flocken- und Granulatfutter, ergänzt durch Frost- und Lebendfutter, ernährt werden.
Pflege
Für den Betrieb eines Aquariums ist immer ein ausreichend dimensionierter Filter erforderlich. Der Filter sollte regelmäßig kontrolliert und bei Bedarf gereinigt werden. Ein regelmäßiger, wöchentlicher Teilwasserwechsel von (mind.) 25 % entfernt Schadstoffe und erhöht das Wohlbefinden der Fische. Regelmäßiges Abmulmen des Bodengrundes trägt ebenfalls zur Reduzierung der Wasserbelastung bei. Für den Wasserwechsel muss temperiertes Wasser verwendet werden; auch der Einsatz von schleimhautschützenden Mitteln kann sinnvoll sein. Das Ansäuern des Aquarienwassers mit Huminstoffen (z. B. Torf oder Eichenextrakt) ist empfehlenswert.
Die für das Wohlbefinden der Fische wichtigsten Wasserparameter – wie Temperatur, pH-Wert, Ammonium/Ammoniak, Nitrit, Nitrat, Gesamt- und Karbonathärte – sollten regelmäßig selbst zu Hause, im Zoofachhandel oder durch einen fischkundigen Tierarzt kontrolliert werden.
Der Gesundheitszustand der Tiere muss täglich, beispielsweise bei der Fütterung, kontrolliert werden. Häufige Krankheitsanzeichen sind Flossenschäden, Hautveränderungen (Pünktchen, Beläge, rote Flecken) sowie hektische und unkoordinierte Bewegungen. Bei Auffälligkeiten muss ein fischkundiger Tierarzt hinzugezogen werden.
Eingewöhnung und Umgang
Zuhause angekommen, sollte zunächst die Beleuchtung im Aquarium ausgeschaltet werden. Dann kann der Transportbeutel zur Temperaturangleichung ca. 10 Minuten auf die Wasseroberfläche gelegt werden. Anschließend wird er geöffnet und innerhalb von 5 - 10 Minuten nach und nach vorsichtig ungefähr so viel Aquarienwasser zugegeben, wie Transportwasser im Beutel ist. Danach können die Fische behutsam eingesetzt werden (idealerweise ohne Transportwasser).
Sind bereits revierbildende Fische im Aquarium, so können diese durch eine Fütterung von den Neuankömmlingen abgelenkt werden. Zur schonenden Eingewöhnung sollte auch das Licht bis zum nächsten Morgen ausgeschaltet bleiben.
Sonstiges
Wasserwerte: Temperatur 22 - 30 °C; pH-Wert 6,0 - 8,0; Gesamthärte bis 20 °dGH.
Besonderheiten
Gelegentlich werden kurzflossige Männchen irrtümlich als Weibchen angeboten. Nach Erreichen der Geschlechtsreife sind diese Tiere jedoch anderen Männchen gegenüber auch aggressiv.
Insbesondere sehr langflossige Zuchtformen haben häufig Probleme mit dem Schwimmen, da sie während der Aufzucht für gewöhnlich in sehr kleinen Behältern untergebracht sind. Gerade in der Eingewöhnungsphase sollte hier die Strömung entsprechend reduziert werden.