Geschlechtsunterschiede
Eine Geschlechtsbestimmung ist meist schwierig. Bei manchen Arten der Schleimfische ist sie anhand der Färbung oder Flossenform möglich. Beim Juwelen-Felshüpfer sind die Männchen meist gedrungener. Korallenwächter und Brunnenbauer beginnen ihr Leben als Weibchen und können später ihr Geschlecht zum Männchen ändern. Die Wahrscheinlichkeit, ein Paar zu erwerben, ist demnach beim Kauf zweier unterschiedlich großer Exemplare am höchsten.
Verhalten
Schleimfische zeigen im Aquarium häufig eine hohe innerartliche Aggressivität und können auch gegenüber artfremden Schleimfischen unverträglich sein. Es sollte daher in der Regel nicht mehr als ein Schleimfisch im Aquarium gepflegt werden. Korallenwächter und Brunnenbauer können meist gut paarweise gehalten werden, Korallenwächter in großen Aquarien auch im Harem mit einem Männchen und mehreren Weibchen. Auch Korallenwächter entwickeln allerdings manchmal eine hohe Aggressivität gegenüber Artgenossen. Die Pflege mehrerer Männchen in einem Becken ist bei keiner der genannten Arten ratsam.
Die genannten Arten sind i.d.R. tagaktiv.
Verhaltensgerechte Unterbringung
Für einen Schleimfisch oder ein Paar Korallenwächter sollte das Aquarium mindestens 300 l Inhalt besitzen. Sie benötigen ein Becken mit gut strukturiertem Riffaufbau mit einer Vielzahl von Spalten und Ritzen sowie Überhängen. Brunnenbauer können bereits in Aquarien ab 200 l Wasservolumen gepflegt werden, wobei der Bodengrund stellenweise mindestens 10 cm Höhe aufweisen muss, damit die Fische ihre Wohnhöhle bauen können. Die Vergesellschaftung von Brunnenbauern mit anderen friedlichen Fischen ist problemlos möglich. Bei Schleimfischen und Korallenwächtern wird in Abhängigkeit von der Art und dem einzelnen Individuum gelegentlich eine hohe Aggressivität gegenüber anderen Fischen beobachtet.
Wasserwerte: Tropisches Meerwasser, 24 - 27 °C, (Salz)Dichte 1,022 - 1,025 (bei 25 °C).
Ernährung
Der Juwelen-Felshüpfer frisst bevorzugt Algenaufwuchs, nimmt aber meist auch willig jedes (auch tierische) Ersatzfutter an. Auch andere Schleimfische sowie Korallenwächter lassen sich problemlos mit Frostfutter (z. B. Mysis, Krill), Flocken- und Granulatfutter ernähren. Brunnenbauer sollten zumindest in der Eingewöhnung Lebendfutter erhalten. Die recht scheuen Tiere sind nicht sehr durchsetzungsfähig und sollten daher ggf. direkt über ihrer Wohnröhre kontrolliert von der Pinzette gefüttert werden. Werden Korallenwächter gemeinsam mit Garnelen im Aquarium gepflegt, sollten sie nicht mit derartigen Frostfuttersorten ernährt werden, um zu verhindern, dass sie „auf den Geschmack kommen“. Der Zweifarbige Schleimfisch vergreift sich gelegentlich an Steinkorallen.
Pflege
Meerwasseraquarien benötigen eine Einlaufphase, damit sich die für den Schadstoffabbau erforderlichen Bakterienkulturen entwickeln können, sowie eine technische Mindestausstattung. Hierzu zählen beispielsweise Strömungspumpen, sowie ein ausreichend dimensionierter Abschäumer und evtl. eine mechanische (Vor)Filterung (z. B. Filterwatte) sowie ein UV-C Klärer. Der Abschäumer sollte regelmäßig kontrolliert, d. h. der Schaumtopf geleert und gesäubert werden. Auch die mechanischen Filtermedien sollten regelmäßig gereinigt oder ausgetauscht werden.
Ein regelmäßiger, wöchentlicher Teilwasserwechsel von mindestens 10 % entfernt Schadstoffe, liefert Mineralien und Spurenelemente nach und erhöht das Wohlbefinden der Fische und Niederen Tiere. Beim Ansetzen des frischen Meerwassers ist darauf zu achten, dass sich das Salz komplett löst. Verdunstetes Wasser darf nur durch (entsalztes) Osmosewasser ersetzt werden!
Die wichtigsten Wasserparameter – wie Temperatur, Nitrat, Phosphat und die Salzdichte – sollten regelmäßig selbst zu Hause, im Zoofachhandel oder durch einen fischkundigen Tierarzt kontrolliert werden. Insbesondere in der Einlaufphase und beim Auftreten von allgemeinen Problemen (z. B. Krankheiten) ist darüber hinaus auch die regelmäßige Messung von Ammonium- und Nitritgehalt erforderlich.
Der Gesundheitszustand der Tiere muss täglich, beispielsweise bei der Fütterung, kontrolliert werden. Häufige Krankheitsanzeichen bei den genannten Fischgruppen sind Abmagerung, Flossenschäden, Hautveränderungen (Pünktchen, Beläge, rote Flecken), sowie ungewöhnliches Schwimmverhalten. Bei Auffälligkeiten muss ein fischkundiger Tierarzt hinzugezogen werden.
Eingewöhnung und Umgang
Zuhause angekommen, sollte zunächst die Beleuchtung im Aquarium ausgeschaltet werden. Für das anschließende Einsetzen von Meerwasserfischen gibt es verschiedene Möglichkeiten. Zum einen kann der Fischbeutel zur Temperaturangleichung für maximal 10 Minuten auf die Wasseroberfläche gelegt werden (Strömungspumpen beachten!); anschließend wird er geöffnet und alle 1 - 2 Minuten eine halbe Tasse Aquarienwasser zugegeben, bis der Beutel fast gefüllt ist. Danach wird ungefähr die Hälfte des Wassers aus dem Beutel entfernt und nochmals alle 1 - 2 Minuten eine ganze Tasse Aquarienwasser zugegeben. Ist der Beutel wieder fast gefüllt, sollten die Tiere am besten vorsichtig mit einem feinmaschigen Kescher oder einem Gefäß in das Aquarium gesetzt werden. WICHTIG: Das Transportwasser darf nicht in das Aquarium gelangen. Alternativ kann diese Angleichungsphase auch in einem dunklen Eimer durchgeführt werden.
Sind bereits revierbildende Fische im Aquarium, so können diese durch eine Fütterung von den Neuankömmlingen abgelenkt werden. Zur schonenden Eingewöhnung sollte das Licht bis zum nächsten Morgen ausgeschaltet bleiben.
Besonderheiten
Da viele Arten der genannten Fischgruppen aus dem Wasser springen können, muss das Aquarium über einen entsprechenden Schutz oder eine Abdeckung verfügen. Bei den im Aquarium bereits erfolgreich nachgezüchteten Brunnenbauern betreibt das Männchen Maulbrutpflege.